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Hoffnungsbrief Nr. 17

Eingang: 16.07.2020, Veröffentlicht: 16.07.2020

Hoffnungsbrief Nr. 17
Foto: Woscholski


Liebe Gemeinde,

der heutige Sonntag steht im Zeichen des 139. Psalms, den Sie sowohl in Ihrer Bibel als auch im Ev. Gesangbuch unter Nr. 754 finden und lesen können. Viele von Ihnen kennen dieses Gebet, das so beginnt: "HERR, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es, du verstehst meine Gedanken von ferne."

Wenn einen keiner verstehen kann oder will, ist tröstlich zu wissen, dass wenigstens mein Schöpfer mich versteht. Menschen in ihrer persönlichen Situation sind für andere Menschen, die nicht in dieser Situation - z. B. krank oder bekümmert oder enttäuscht - sind, nicht immer leicht zu verstehen. Viele Konflikte unter uns Menschen entstehen gerade aus Mangel an Einfühlungsvermögen und Verständnis. Wie tröstlich, dass wenigstens Gott mich ohne viele Worte versteht: Er sieht mich und weiß nicht nur Bescheid, sondern ER ist mit mir: "Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir." Die bergende Hand Gottes ist ein wunderbares Bild, das mich stets an die Taufe meiner Tochter Anne im Sommer 2000 erinnert. Als Taufspruch haben wir uns für unsere zweite Tochter Ps 139, 5 ausgesucht, weil er eine Botschaft ist für alle, die wissen, dass ihr Leben nicht ohne Gottes Segen, Schutz und Güte auskommt. Manches können wir als Eltern tun. Je älter man wird, desto selbstständiger und verantwortlicher ist jeder für sich selbst. Es gibt aber Situationen, wo wir nicht selbst unseres Glückes Schmied sind. Wer z. B. krank, bekümmert oder enttäuscht ist, ist besonders auf Gnade, Barmherzigkeit und Güte wenn nicht unserer Mitmenschen so doch wenigstens unseres Gottes angewiesen.

Dies ist ein Geschenk für jeden, der es erfährt: ein Zuspruch, ein lieber Brief oder Besuch, der uns zeigt, du bist nicht allein, sondern bist getragen von der Liebe Gottes und sogar lieber Mitmenschen. Wahre Freunde erweisen sich oft erst im Unglück. Im Glück hat jeder viele Freunde und findet leicht neue. Wenn mir Böses widerfährt, stehe ich schnell allein. Neid und Missgunst finden sich eher als Verständnis und Solidarität. In dieser besonderen Zeit 2020 ist Solidarität wieder für alle spürbar wichtiger geworden. Ich lebe nicht allein auf dieser Welt, ich trage auch Mitverantwortung für die, denen ich begegne, und vor allem dafür, wie ich ihnen begegne. Wir tragen Masken ja nicht zum Spaß, sondern um andere nicht anzustecken. - Wie gut, dass Gott uns alle kennt und auch gut, wenn wir uns selbst in dieser Pandemie besser und auch von guten Seiten kennenlernen.

Ihr Pastor Cornelius Meisiek
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